Das Projekt iHere richtet sich speziell an benachteiligte Gruppen der Gesellschaft in Europa. Dazu möchten wir einige dieser Gruppen und ihre Risikofaktoren im Hinblick auf die psychische Gesundheit näher beleuchten. Es sollte erwähnt werden, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen bereits als solche zu den gefährdeten Gruppen gezählt werden können.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Europa von psychischen Störungen betroffen sind, ist alarmierend hoch.
Da sich viele psychische Probleme bereits in der
Kindheit manifestieren, ist es besonders wichtig, bei Bedarf frühzeitig geeignete Hilfe zu installieren.
Quelle: Mental health: Children failed at vulnerable point – BBC News
Nahezu jedes fünfte Kind leidet an einer psychischen, emotionalen oder Verhaltensstörung wie Angst, Depression, Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Kinder und Jugendliche, deren psychische Gesundheit beeinträchtigt ist, profitieren von einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung.
Es gibt Fachleute, die sich auf die psychische Gesundheit von Kindern spezialisiert haben, wie z. B.:
Psychische Störungen sind eine der Hauptursachen für gesundheitsbedingte Behinderungen bei Kindern und Jugendlichen und können schädliche und lang anhaltende Auswirkungen haben:
Quelle: Mental health of children in London (publishing.service.gov.uk)
Mental health of children in London (publishing.service.gov.uk)
Im Allgemeinen spricht man von älteren Menschen ab einem Alter von 65 Jahren. In unserer Gesellschaft gibt es den Trend, dass die ältere Bevölkerung aufgrund der höheren Lebenserwartung zunimmt.
Um ältere Menschen besser zu verstehen, wollen wir aufzeigen, was ihnen in diesem Lebensabschnitt wichtig ist:
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Viele ältere Menschen leben allein. Die Ergebnisse einer Studie zeigen, dass mehr als 1 von 4 allein lebenden älteren Menschen an einer psychischen Erkrankung leidet (26,2 %). Ältere Menschen, die nicht allein leben, sind dagegen nur in jedem fünften Fall (22,7 %) von psychischen Problemen betroffen.
Psychische Gesundheitsprobleme bei älteren Menschen lassen sich oft schon dadurch verringern, dass man Faktoren wie Einsamkeit und soziale Isolation entgegenwirkt.
Diese kann z. B. durch soziale Treffpunkte oder auch regelmäßige soziale Kontakte (Familienbesuche, Telefonate, Pflegedienste, Hobbys usw.) verringert werden.
Psychische Störungen verändern und manifestieren sich mit dem Alter, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben. Daher können psychische Erkrankungen im Alter sehr schädlich sein, zumal sie oft durch andere (körperliche) Gesundheitsstörungen wie Demenz verschlimmert werden können. Darüber hinaus haben Menschen mit einer psychischen Erkrankung häufiger als die Allgemeinbevölkerung eine andere schwere Erkrankung, z. B. eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das Auftreten und der Schweregrad von psychischen Problemen, insbesondere wenn auch Drogen- und Alkoholprobleme vorliegen, werden bei Menschen mit Grunderkrankungen wie körperlichen Behinderungen, Hirnverletzungen, degenerativen neurologischen Erkrankungen oder altersbedingten kognitiven Beeinträchtigungen wahrscheinlich noch verschlimmert.
Menschen mit vorbestehenden psychischen Problemen, die an einer unheilbaren Krankheit leiden und am Lebensende versorgt werden müssen, gehören zu den am stärksten unterrepräsentierten und benachteiligten Bevölkerungsgruppen in unserer Gesellschaft.
Unser öffentliches Krankenhaussystem tut sich oft schwer damit, eine multidisziplinäre Behandlung, eine umfassende Beurteilung, eine angemessene Pflegeplanung und eine anschließende Überwachung und Pflege zu gewährleisten. Die größte Herausforderung ist dabei die Zusammenarbeit zwischen Pflege und therapeutischer Behandlung, da der Schwerpunkt oft nur auf einem Bereich liegt.
Migranten und Flüchtlinge können verschiedenen Stressfaktoren ausgesetzt sein, die ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden vor und während ihrer Flucht sowie während ihrer Niederlassung und Integration beeinträchtigen.
Die Prävalenz häufiger psychischer Störungen wie Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) ist bei Migranten, die widrigen Umständen ausgesetzt sind, sowie bei Flüchtlingen tendenziell höher als in der Aufnahmebevölkerung. Viele Migranten und Flüchtlinge haben keinen Zugang zu psychosozialen Diensten oder stoßen auf Hindernisse beim Zugang zu diesen Diensten. Außerdem sind sie mit Unterbrechungen in der Kontinuität der Behandlung konfrontiert.
Zu den Faktoren, die sich negativ auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Migranten- und Flüchtlingskindern auswirken, gehören sozioökonomische Benachteiligung, Diskriminierung, Rassismus, geringer Familienzusammenhalt und häufiger Schulwechsel. Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Depressionen, Angstzustände, Selbstmordgedanken, Verhaltensstörungen und Drogenmissbrauch zu entwickeln.
Viele Einwanderer und Flüchtlinge leiden unter Stress (z. B. Gefühle von Angst und Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Wut und/oder Schmerzen). Bei den meisten Menschen bessern sich diese Reaktionen mit der Zeit. Falls jedoch keine Besserung eintritt ist eine professionelle Behandlung und Begleitung ratsam.
https://twitter.com/whoafro/status/1075012798999158784?lang=ar-x-fm
Migranten und Flüchtlinge sind häufig mit verschiedenen Problemen und Stressfaktoren konfrontiert, die in unterschiedlichen Phasen des Migrationsprozesses auftreten können:
Warum müssen wir bei der psychischen Gesundheit zwischen den Geschlechtern unterscheiden? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir mehrere biologische, soziokulturelle und verhaltensbezogene Unterschiede betrachten, die sich auf psychische Störungen auswirken.
Quelle: Mental Health Resources for Women – All IN for Health
An welchen psychischen Problemen leiden Frauen am ehesten?
Während Männer eher an früh einsetzender Schizophrenie, antisozialer Persönlichkeitsstörung und Alkoholismus leiden, sind einige psychische Erkrankungen bei Frauen häufiger, darunter:
Let’s talk about the Mental Health issues faced by the Women of today – iThrive Counselling
Ähnlich wie bei älteren Menschen gibt es auch bei behinderten Menschen ein großes Defizit an angemessener Unterstützung. Das liegt vor allem daran, dass der Fokus oft auf körperlichen Symptomen und nicht auf der psychischen Gesundheit liegt. Es ist jedoch wichtig, die Gesundheit einer Person in ihrer Gesamtheit zu betrachten.
Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass Erwachsene mit Behinderungen häufiger über psychische Probleme berichten als Menschen ohne Behinderungen. Im Jahr 2018 litten schätzungsweise 17,4 Millionen (32,9 %) Erwachsene mit Behinderungen unter häufigen psychischen Problemen. Häufige psychische Probleme werden mit schlechtem Gesundheitsverhalten, erhöhter Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung, psychischen Störungen, chronischen Krankheiten und Einschränkungen im täglichen Leben in Verbindung gebracht.
https://www.cdc.gov/ncbddd/disabilityandhealth/features/mental-health-for-all.html