In manchen Fällen ist bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen eine medizinische Unterstützung erforderlich. Diese Gruppe von Medikamenten wird als Psychopharmaka bezeichnet. Das sind Substanzen, die bestimmte Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflussen und dadurch den psychischen Zustand verändern – Fachleute sprechen von psychoaktiven oder -tropen Wirkungen.
Wie bereits oben beschrieben, werden bei schweren psychischen Erkrankungen Botenstoffe im Gehirn nicht richtig verarbeitet und weitergeleitet. Dies kann durch die Gabe von Medikamenten unterstützt werden. Die Art der Medikamente, die Dosierung und die Dauer der Einnahme sind individuell und werden mit dem Arzt oder Psychiater besprochen und regelmäßig, auch durch Blutuntersuchungen, kontrolliert.
Bei der Einnahme von Medikamenten ist es wichtig, mit dem behandelnden Arzt über Auffälligkeiten und mögliche Nebenwirkungen in Kontakt zu bleiben. Eine eigenständige Medikation oder ein Absetzen gegen den Rat des Arztes kann schwerwiegende Folgen haben. In manchen Fällen ist es daher ratsam, die Einnahme eines neuen Medikaments stationär vorzunehmen, da man hier besser überwacht und medizinisch betreut werden kann.
Bei Antidepressiva, die ebenfalls zu den Psychopharmaka gehören, ist zu erwähnen, dass sie oft zu einer Antriebssteigerung der Patienten beitragen. Dies hat auch zur Folge, dass die zunehmende Aktivität zu mehr suizidalen Handlungen führen kann, da der Antrieb dazu höher ist als zuvor. Bestehen bereits vor der Medikamenteneinnahme Suizidgedanken, sollten sich die Betroffenen in stationäre Behandlung begeben.