Lektion 5 Drogen oder Substanzmittbrauch/- Abhängigkeit

Der Konsum der legalen Substanzen Tabak und Alkohol stellt weiterhin ein besonders hohes Gesundheitsrisiko dar. Schätzungen der Studie „Global Burden of Disease“ aus dem Jahr 2010 zeigen, dass Tabak- und Alkoholkonsum zusammen mit Bluthochdruck zu den drei wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Krankheiten weltweit gehören. Auch der Konsum illegaler Drogen birgt ein erhebliches Risiko körperlicher, psychischer und sozialer Schäden für den Konsumenten und seine Angehörigen. Darüber hinaus ist der problematische Konsum von psychoaktiven Medikamenten ein häufig unterschätztes Problem, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Die Ergebnisse der Zusatzerhebung zur psychischen Gesundheit, die im Rahmen der ersten Welle des DEGS durchgeführt wurde, zeigen, dass substanzbezogene Störungen nach Angststörungen und depressiven Störungen die häufigsten psychischen Störungen bei Erwachsenen sind.

Wer auf Drogen oder andere Substanzen nicht mehr verzichten kann und dadurch in seinem Denken und Handeln eingeschränkt ist, wird als süchtig bezeichnet. Nach ICD 10 ist Sucht eine psychische Erkrankung.

Zu den Wirkungen des Substanz-/Drogenkonsums gehören Entspannung, Euphorie, soziale Aufmerksamkeit, Stressabbau, allgemeine Stimulierung oder Abbau von Ängsten, das Gefühl, produktiver oder kreativer zu sein, und ein gesteigertes Selbstwertgefühl.

Es liegt also nahe, dass diese erlebte Diskrepanz zwischen realen und idealen Lebensgefühlen auch bei psychischen Erkrankungen bewusst hervorgerufen werden sollte. Betroffene greifen häufig zu Substanzen als Mittel des Substanzmissbrauchs, mit denen sie das Erleben ertragen oder kurzzeitig verbessern können. In diesem Zusammenhang werden Drogen zur Regulierung des Geisteszustands oder des Affekts eingesetzt.

Die langfristigen Folgen des Drogenkonsums, wie Abhängigkeit, finanzielle Verschuldung, Funktionsverlust und Kriminalität, dürfen nicht unerwähnt bleiben. Kurzfristige Linderung von Symptomen kann auftreten, aber die psychische Störung erfordert eine professionelle Behandlung und kann nicht selbst verwaltet oder durch Drogenkonsum gelindert werden.